Kontraproduktive Subvention: Volle Fahrt in den Irrweg!

Dürfte nun kaum noch ein Verkaufsschlager sein: Die BahnCard.

Jetzt wissen wir auf wissenschaftlicher Basis, was der gesunde Menschenverstand schon lange vermutet hat: Das Neun-Euro-Ticket war ein Flop, weil ein positiver Effekt für Klima und Verkehrswende gar nicht nachweisbar ist. Das sagt Professor Thomas Ehrmann, Wirtschaftswissenschaftler am Institut für Strategisches Management der Uni Münster.

Ehrmann kennt die Materie: Er hat als Berater für Bahn und private Verkehrsanbieter gearbeitet, er war Referent im Bundeswirtschaftsministerium, und er hat Daten des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ausgewertet. Ergebnis: Nur drei Prozent Verlagerung vom Auto zur Bahn, kaum ein Pendler ist also weg vom Auto. Aber trotzdem ein Anstieg der Bahnfahrten um 90 Prozent? Nach den Gesetzen der Logik kann das nur heißen: Das Neun Euro-Ticket ist hauptsächlich für Fahrten genutzt worden, die es ohne Neun Euro-Ticket gar nicht gegeben hätte!

2,5 Milliarden Euro hat dieses Neun Euro-Ticket den Steuerzahler gekostet: Verplempertes Geld, investiert in überflüssige Fahrten. Aber , sagt der VDV, es sind doch bis zu 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden? Sogar, wenn das wahr wäre: Dann hätte eine Tonne CO2 immer noch knapp 1400 Euro gekostet, 40 Mal mehr als der übliche CO2-Tonnen-Preis.

Es war eine Subventionierung von Freizeitverhalten für 2,5 Milliarden Euro. Und gleichzeitig hat man den Deutschland-Takt auf 2070 verschoben, weil Geld für die Umsetzung fehlt, und genau so macht die Ampel jetzt weiter.  Und zwar mit dem Deutschland-Ticket, 49 Euro. Es wird den Steuerzahler wieder Milliarden kosten, im Bund bis zu 4,5 Milliarden bis 2025, in den Ländern genau so viel. Und es wird dem Klima wieder nichts bringen. „Kontraproduktive Subvention“ nennt Ehrmann so etwas, und da hat er Recht.