ich hab‘ tatsächlich die zwei Tage zum Verschnaufen gebraucht. Klar, der Wahlkampf war anstrengend, aber noch viel mehr macht mich das Wahlergebnis traurig und vor allem nachdenklich. Offenbar haben wir als CSU nicht mehr das Vertrauen der Menschen im bürgerlichen Lager. Wir konnten nicht von den Schwächen und Fehlern der Ampel-Regierung profitieren, sondern das ging auf das Konto von Anderen. Und zwar eben dieser Anderen, die sich oft laut, aggressiv und mit unserer Demokratie unwürdigen Aktionen zeigen, aber mindestens genauso oft gar kein Konzept, keine Lösungen für unsere Probleme haben.
Ich hoffe, dass die Stärke der AfD, aber auch der Freien Wähler eine Denkzettel-Wahl bleibt. Und gleichzeitig weiß ich, dass wir als CSU dieses Mal wirklich analysieren müssen. Ein „Weiter so“ sollte es nicht geben. Auch, wenn die nächsten Wahlen schon wieder anstehen: diese Zeit müssen wir uns nehmen und den Denkzettel oder die Stimme der Wählerinnen und Wähler ernst nehmen.
Eines ist aber auch klar: Populismus und Schärfe im Wahlkampf zu beklagen, wie es die Grünen am Tag nach der Wahl getan haben und gleichzeitig Markus Söder für die Stärke der AfD verantwortlich zu machen, ist nahezu verlogen. Denn sie tun hier das (nach der Wahl!), was sie uns für die Zeit des Wahlkampfs vorwerfen. Und vor allem: Mir ist nicht bekannt, dass es in Hessen einen Markus Söder in der Regierung gibt. Oder waren da die Grünen in der Regierung der Wegbereiter für diese starke AfD?
Ganz persönlich: Ich hätte gern wieder die Interessen des Handwerks und die unserer Heimat im Bayerischen Landtag vertreten. Das ist in diesem letzten Jahr, seit ich nachgerückt bin, wohl klar geworden. Viele haben mir auf die Schulter geklopft und mir bewundernd oder auch verwundert gesagt, dass ich überhaupt so Wahlkampf mache, ist bemerkenswert; denn es war doch relativ klar, dass die CSU eher kein oder höchstens ein Listenmandat bekommt. Leider habe ich es nicht geschafft.
Im Gegensatz zur letzten Wahl, bei der die CSU auch kein Listenmandat für Niederbayern bekommen hat, bin ich dieses Mal auch nicht erster Nachrücker. Ich wünsche daher meinen Kolleginnen und Kollegen des neuen Landtags alles Gute und eine gute Hand, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten. Und vor allem bedanke ich mich bei allen, die für und mit mir gekämpft, die mir das Vertrauen gegeben und mich unterstützt haben. Dankeschön!
Ihr und Euer Ritt Hans